Inhalt

Projekttitel

StoP - Stadt(teile) ohne Partnergewalt

Setting

Betriebe / Arbeitsplatz

Vereine / Freizeit

Gemeinde

Zielgruppe

Bevölkerung allgemein

Ort/Land

Röthis, (A )

Jahr

2023

Projektträger

Institut für Sozialdienste

→ Link zum Projekt Projektleitung

Mag.a Nikola Furtenbach
+43 5 1755 534

→ stopvorarlberg@ifs.at
Mag.a Nikola Furtenbach, Projektleitung Logo Projekt "StoP"

StoP - Stadt(teile) ohne Partnergewalt

Nachhaltigkeit

Das StoP-Projekt setzt dort an, wo Nachbar:innen den Lärm eines Streits aus der Nachbarwohnung bewusst ignorieren, den Fernseher lauter stellen und Beziehungsprobleme Privatsache sein lassen. StoP zielt darauf ab, ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen und Menschen zu ermutigen, bei Gewalt nicht wegzuschauen, sondern sie wahrzunehmen und zu helfen. Es ist wichtig, betroffene Menschen anzusprechen, bei verdächtigen Geräuschen genauer hinzuhören, unter einem Vorwand zu klingeln oder in akuten Situationen die Polizei zu rufen.

Damit sich die Nachbarschaft für ein friedliches Miteinander einsetzt, müssen viele verschiedene Hebel in Bewegung gesetzt werden. Beispielsweise wird beim Elternabend im Kindergarten über das Thema gesprochen oder im Einkaufszentrum ein Informationsstand aufgebaut. Der Hausmeister hängt Informationsblätter in der Wohnanlage auf, die Schule integriert das Thema Partnergewalt in den Unterricht oder Einrichtungen bieten Selbstbehauptungs- und Deeskalationstrainings an und vieles mehr. 

Mit StoP wird häusliche Gewalt zum öffentlichen Thema. So kann jede und jeder ihren bzw. seinen Teil dazu beitragen das Gemeinwesen zu verbessern – für eine friedliche und sich gegenseitig unterstützende Nachbarschaft. StoP Stadtteile Projekte haben das bereits an vielen Orten in Deutschland und Österreich erreicht. 
 

„Eine gestärkte Nachbarschaft in den Stadtteilen ist ein wichtiger Teil der Präventionsarbeit.“
Ausgangslage

Wie entstand die Idee zu Ihrem Projekt?

Etwa zwei Drittel der Frauen, die von Partnergewalt betroffen sind, melden die Vorfälle nicht bei der Polizei oder suchen sich Hilfe bei einer Opferschutzeinrichtung (Quelle: FRA Studie 2014). Um der hohen Dunkelziffer an betroffenen Frauen entgegenzuwirken, braucht es zusätzlich funktionierende soziale Netzwerke. Diese können auf Partnergewalt reagieren und Betroffene unterstützen. 

Eine gestärkte Nachbarschaft in den Stadtteilen ist ein wichtiger Teil der Präventionsarbeit.
 

Ziele

Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrem Projekt?

Im Projekt setzen wir uns gemeinsam mit Nachbar:innen, Vereinen, Religionsgemeinschaften und vielen anderen mit dem Thema häusliche Gewalt und Partnergewalt auseinander. So wirken wir der Stigmatisierung von Opfern entgegen und steigern die Zivilcourage. 

In gemeinsamen Kooperationen organisieren wir unterschiedliche Workshops, Kinoabende, Sprechstunden, Theaterveranstaltungen und mehr. Damit möchten wir informieren und Anhaltspunkte geben, wie auf Gewalt in der Familie reagiert werden kann.

Methoden

Wie haben Sie Ihr Projekt aufgebaut?

StoP wurde im Jahr 2021 in Bregenz als Pilotprojekt vom Sozialministerium initiiert. 
Zu Beginn des Projektes wurde anhand von Expert:innengesprächen eine Stadtteilanalyse durchgeführt. Gemeinsam mit den vorhandenen Netzwerkpartner:innen wurden die für sie benötigten Maßnahmen (Workshops, Veranstaltungen, etc.) erarbeitet und Nachbar:innen direkt ins Projekt einbezogen. So können diese das Projekt selbst (mit)tragen und nachhaltig in ihrer Umgebung umsetzen.

Mittlerweile konnten wir das Projekt in Bregenz um ein weiteres Jahr verlängern und auf Hohenems erweitern. Für das dritte Projektjahr haben schon weitere Städte und Gemeinden ihr Interesse bekundet.
 

Finanzierung

Wie wird Ihr Projekt finanziert?

StoP wird vom österreichischen Sozialministerium und den Gemeinden, in denen es umgesetzt wird, finanziert. Die Koordinierung und Umsetzung liegt beim Institut für Sozialdienste.

Erfahrungen

Sind Sie mit dem Erfolg des Projekts zufrieden?

In Bregenz konnten wir im ersten Projektjahr bereits folgende Maßnahmen durchführen:

  • 68 externe Vernetzungstreffen mit verschiedenen Einrichtungen 
  • Workshops für Mitarbeiter:innen des Vereins dowas, der Opferschutzgruppe des Krankenhaus Bregenz sowie der Hausverwaltung Vogewosi 
  • Infostände bei Freiluftkinos und beim Stadtteilfest (1.600 Besucher:innen)
  • Eigenes Beratungsangebot für Betroffene von häuslicher Gewalt und ihr Umfeld

Im zweiten Projektjahr wurden zusätzliche Aktionen in Hohenems mit dem Fokus auf die Arbeit mit engagierten Nachbar:innen durchgeführt.