Inhalt
Mektiglosi
SettingSpitäler / Heime
Gemeinde
ZielgruppeSeniorinnen / Senioren
Ort/LandAppenzell, (CH )
Jahr2023
ProjektträgerFachstelle Soziale Teilhabe im hohen Alter AI
→ Link zum Projekt ProjektleitungAndrea Herger
+41 71 788 92 48
Mektiglosi
Kreativität
Ins Dorf kommen mit der "Mektiglosi". Die Fachstelle Soziale Teilhabe im hohen Alter AI hat in Zusammenarbeit mit den Alters- und Pflegeinstitutionen dem betreuten Wohnen, und PubliCar der PostAuto AG ein neues Angebot geschaffen.
Die "Mektiglosi" ist eine Art Linienbusroute zwischen den vier Altersorganisationen und wichtigen Orten im Dorf Appenzell. "Mektig" bedeutet im Innerrhoder Dialekt Mittwoch und "Losi" ein lustiges Fest oder ein lustiger Ausflug. Von April bis Oktober können die Bewohnenden also jeden Mittwochnachmittag bequem ins Dorf fahren oder eine andere Altersorganisationen besuchen. Der "Mektiglosi"-Bus fährt nach Fahrplan stündlich im Rundkurs, sowie an speziellen Festtagen oder Veranstaltungen im Dorf und hält direkt vor den vier Einrichtungen, vor der Migros und auf dem Landsgemeindeplatz.
Das Angebot kann spontan genutzt werden und ermöglicht den älteren Menschen einen einfachen Zugang zum Dorfleben. Restaurantbesuche, Erledigungen im Dorf, Einkäufe und gemütliches Zusammensein können so unkompliziert organisiert werden.
Der Transport kann sowohl von Rollstuhlfahrenden wie auch von Personen mit Rollatoren genutzt werden. Bei Bedarf wird eine Begleitung angeboten.
„Wir wollten ein Angebot schaffen, dass den Bewohnenden von Altersorganisationen einen sehr einfachen Zugang zum Dorfleben ermöglicht und die Kontaktpflege untereinander fördert.“
Warum haben Sie das Projekt ins Leben gerufen?
In Altersorganisationen wohnen sehr viele Personen mit Mobilitätseinschränkungen. Im Gespräch mit Bewohnenden und Fachpersonen zeigte sich, dass diese Einschränkungen großen Einfluss auf die soziale Teilhabe haben. Kurze Strecken wirken oft wie unüberwindbare Hindernisse. Wir wollten ein Angebot schaffen, dass den Bewohnenden einen sehr einfachen Zugang zum Dorfleben ermöglicht und die Kontaktpflege untereinander fördert.
Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrem Projekt?
Mit dem Projekt wollen wir die soziale Teilhabe im Dorf ermöglichen, die Ressourcen der Bewohnenden stärken, die Kontaktpflege der Bewohnenden fördern, die Sichtbarkeit älterer Menschen erhöhen, die Selbstständigkeit erhalten, Einkaufsmöglichkeiten erschließen, die Teilhabe an wichtigen Veranstaltungen vereinfachen und die Gemeinschaft pflegen.
Wie haben Sie das Projekt umgesetzt?
Um die Heimleitungen zu entlasten, wurde eine eigene Arbeitsgruppe für das Projekt gegründet. Im Projektverlauf konnten mehr Altersorganisationen einbezogen werden und damit mehr Menschen vom Angebot profitieren. So konnte auch die Auslastung der Buslinie erhöht werden. Zudem wurde der Fahrplan an die Wünsche der Bewohnenden angepasst und die Anzahl der Feiertagsfahrten erhöht.
Wie wird Ihr Projekt finanziert?
Die Nutzenden der "Mektiglosi" zahlen einen Billettpreis von drei Franken pro Weg. Die Altersorganisationen zahlen einen Beitrag von 100 Franken im Monat. Die Restkosten trägt die Fachstelle Soziale Teilhabe im hohen Alter AI. Diese ist wiederum finanziert durch den Kanton, die Pro Senecute und die Carl Sutter-Stiftung. Vertretende aller Altersorganisationen bilden eine Arbeitsgruppe, in welcher die "Mektiglosi" stetig weiterentwickelt wird.
Wird das Angebot gut angenommen?
Die erste Projektphase war pandemiebedingt schwierig. Die Bewohnenden waren es nicht mehr gewohnt, Ausflüge zu unternehmen. Seit 2022 läuft das Projekt gut. An Feiertagen ist die Auslastung sehr hoch. Es gibt einige Stammkund:innen, die jede Woche den Bus nutzen. Von April bis Oktober 2022 wurden 564 Billette verkauft. Wichtig sind ausreichend Begleitpersonen, diese werden nun laufend erhöht.
PechaKucha im Rahmen des IBK-Studientags für Gesundheitsförderung und Prävention am 10. Mai 2023