Inhalt

Projekttitel

Interkulturelles Dolmetschen in Arztpraxen

Setting

Hausarztmedizin

Sonstige

Zielgruppe

Fachpersonenn

Migrantinnen / Migranten

Ort/Land

Vaduz, (FL)

Jahr

2023

Projektträger

Verein für Menschenrechte in Liechtenstein (VMR)

→ Link zum Projekt Projektleitung

Christian Blank
+423 230 22 36

→ christian.blank@vmr.li
Christian Blank, Projektleitung Logo Projektträger "Verein für Menschenrechte in Liechtenstein VMR"

Interkulturelles Dolmetschen in Arztpraxen

Nachhaltigkeit

Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit und letztlich für den Behandlungserfolg ist eine gute Verständigung zwischen der behandelnden Person und den Patient:innen. Die kranke Person muss einerseits ihre Beschwerden und Symptome möglichst genau beschreiben und andererseits die Erklärungen des Arztes oder der Ärztin verstehen und nachvollziehen können. Dies setzt sprachliche, aber auch kultursensitive Fähigkeiten voraus, da die Konzepte von Krankheit und Gesundheit kulturell unterschiedlich sind. 

Im Januar 2022 startete der Verein für Menschenrechte in Liechtenstein (VMR) mit Unterstützung durch das Amt für Gesundheit das zweijährige Pilotprojekt "Interkulturelles Dolmetschen in Arztpraxen". Die Praxen haben dabei die Möglichkeit, beim VMR kostenlos Gutschein-Codes für die Bestellung von interkulturellen Dolmetscher:innen der Vermittlungsagentur Arge Verdi zu erhalten. Während des Pilotprojekts werden die Kosten dafür vom VMR und dem Amt für Gesundheit übernommen.

Nach Abschluss der Pilotphase Ende Dezember 2023 soll das Projekt bei Erfolg in die Regelstrukturen überführt werden.

„Mit dem Projekt soll der Zugang zum Gesundheitssystem für fremdsprachige Migrantinnen und Migranten verbessert werden.“
Ausgangslage

Wie entstand Ihr Projekt?

Konzepte von Gesundheit und Krankheit sind stark kulturell geprägt. Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit und letztlich für den Behandlungserfolg ist eine gute Verständigung zwischen der behandelnden Person und den Patient:innen. Bisher gab es keine staatlich organisierte Möglichkeit für Übersetzungshilfen in Arztpraxen, um das Recht auf Gesundheit sicherzustellen.

Ziele

Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrem Projekt?

Durch die Finanzierung von interkulturellen Dolmetscherinnen und Dolmetschern in liechtensteinischen Arztpraxen soll der Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen und die Gesundheitsversorgung für fremdsprachige Migrantinnen und Migranten verbessert werden. Langfristig möchten wir so auch eine inklusivere Ausgestaltung des Gesundheitssystems erreichen. Zudem fördert die bessere Verständigung die Akzeptanz für eine Behandlungsempfehlung und trägt damit auch zum Behandlungserfolg bei. Damit wird das Recht auf Gesundheit gestärkt.

Das Projekt ist auch eine Massnahme zur Umsetzung der 2021 veröffentlichten Integrationsstrategie der Regierung im Bereich Gesundheit.
 

Methoden

Wie haben Sie Ihr Projekt aufgebaut?

Das Pilotprojekt läuft seit 1. Januar 2022 und noch bis 31. Dezember 2023. Während dieser Zeit können Arztpraxen in Liechtenstein interkulturelle Dolemtscher:innen bei der Vermittlungsagentur Arge Verdi bestellen. Der Verein für Menschenrechte verwaltet die Bestellungen von Gutschein-Codes und die Abrechnungen der Dolmetscheinsätze.

Finanzierung

Wie wird Ihr Projekt finanziert?

Träger des Projekts ist der Verein für Menschenrechte in Liechtenstein (VMR), der das Projekt zusammen mit dem Amt für Gesundheit je zur Hälfte finanziert. Nach dem Ende des Pilotprojekts wird sich der VMR zurückziehen. Ziel ist es, das Projekt in die Regelstrukturen zu überführen.

Erfahrungen

Wird das Angebot gut angenommen?

Durch den Krieg in der Ukraine und die Aufnahme von Schutzsuchenden aus der Ukraine war der Bedarf an interkulturellem Dolmetschen in Liechtensteiner Arztpraxen ab März 2022 höher als erwartet. 27 Arztpraxen haben Gutschein-Codes beim VMR bestellt. Insgesamt gab es über 70 Einsätze von Dolmetscher:innen.

PechaKucha im Rahmen des IBK-Studientags für Gesundheitsförderung und Prävention am 10. Mai 2023

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