Inhalt

Projekttitel

Das Bedröhnodrom

Setting

Schulen / Bildung

Vereine / Freizeit

Zielgruppe

Jugendliche

Ort/Land

Landshut, (B)

Jahr

2001

Projektträger

Stadt Landshut, Jugendkulturzentrum in der alten Kaserne

Projektleitung

Martin Mezger
+49 871 96636 14

Mann in der Ecke eines Raumes

Das Bedröhnodrom

Erlebnisausstellung zu Musikstil & Suchtprävention

Musik kann alles sein: Teil der Identität, Ausdruck einer Lebenshaltung, Mittel zur Abgrenzung – und Vorbild, im guten oder schlechten Sinn. In sechs stilgerecht dekorierten Räumen können Jugendliche erleben, wie verschiedene Musikrichtungen – und Stille – auf sie wirken. In begleitenden Lektionen lässt sich das Erlebte thematisch erweitern. Stichworte: Toleranz, Gruppe(ndruck), Abhängigkeit, Gefühle.

Für das Projekt werden die Räume der PoschingerVilla der Stadt Landshut mit verschiedenen Musikrichtungen und entsprechenden Dekorationen ausgestaltet. Hiermit soll den Besuchern/ -innen die Möglichkeit geboten werden, sich auf verschiedene Situationen einzulassen und die Wirkung an sich selbst zu beobachten. Ausgeschrieben wird das Projekt mittels Flyer an allen Landshuter Schulen und Jugendgruppen für Jugendliche ab 12 Jahre.

Das Projekt «Bedröhnodrom» wurde 1994 im Rahmen des Jugendmodellprojektes JUMP der Präventions- und Suchtberatung PSB (heute: Präventive Jugendhilfe – Jugendamt Stadt Nürnberg) entwickelt. Seit 1997 wird es in Landshut kontinuierlich durchgeführt. Veranstalter ist das JuZ-PoschingerVilla, Stadt Landshut unter Mitarbeit von Arbeitskreis gegen Suchtgefahren Diakonisches Werk Landshuter Institut Stadtjugendamt, Sachgebiet Jugendarbeit.

Ziele
  • Die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Musikstilen und deren Ambiente soll die Toleranz zwischen den Subkulturen und Generationen fördern.
  • Möglichkeit der Orientierung bei der Identitätsfindung bieten und damit zur Festigung des Selbstwertgefühls beitragen. Dies wiederum kann eine Vorbeugung gegenüber scheinbaren Lösungsversuchen (z.B. Sucht, Gewalt) bei der Bewältigung von Problemen darstellen.
  • Gelegenheit bieten, den eigenen Lebensstil, Konsumgewohnheiten, Wünsche und Träume in Zusammenhang mit Musik zu reflektieren.
  • Das Bedröhnodrom will dazu anregen, mit Musik Gefühle auszuleben.
  • Das Bedröhnodrom setzt sich mit der Frage auseinander, welche Zusammenhänge zwischen Musikhören und Suchtmittelkonsum bestehen und in wie weit Musik Gewaltbereitschaft fördern kann.
  • Das Bedröhnodrom möchte Jugendlichen vermitteln, dass sich auch Musik und Suchtmittel längerfristig nicht miteinander vereinbaren lassen. Abhängigkeiten beeinträchtigen den Genuss von Musik; dies gilt sowohl für das Hören, als auch in verstärktem Masse für das aktive Musikproduzieren. Ziel ist, die positive Unterstützung der Selbstreflexion und Hilfestellung bei der Identitätsfindung, um Suchttendenzen bereits im Vorfeld ihrer Entstehung zu verhindern.
Methoden

Vorbereitung

  • Vorbereitung der Lehrer/-innen und Gruppenleiterinnen ca. vier Wochen vor dem Besuch anhand des pädagogischen Materials mit Vorträgen, Video und Übungen u. a. durch Präventionsfachkräfte.
  • Vorbereitung der Schüler durch die Lehrer im Unterricht. Wir empfehlen mindestens 60 Minuten

Besuch des Bedröhnodroms

  • Zunächst erfolgt eine Begrüssung der Besucher/-innen und eine Beschreibung von Sinn und Zielen des Bedröhnodroms. (ca. 5 Min.) Anschliessend werden die Klassen in Kleingruppen unterteilt. Diese durchlaufen nun die sechs verschiedenen Klangräume, in denen sie sich je ca. 10 Min aufhalten. Um zu gewährleisten, dass sich jede Gruppe ungestört auf die Stimmung des Raumes einlassen kann, sind alle Räume mit Betreuern/-innen besetzt. (ca. 60 Min.)
  • Das von uns geleitete Abschlussgespräch im Café ist ein wesentlicher Bestandteil des Bedröhnodroms, in dem den Besuchern/-innen die Möglichkeit geboten wird, über Stimmungen, Erfahrungen und Beobachtungen nachzudenken und zu berichten. (ca. 25 Min.)
  • Die gesamte Verweildauer im Bedröhnodrom muss mit 90 Minuten eingeplant werden.

Nachbereitung

  • Die Nachbereitung der Schulklasse geschieht durch die Lehrer/-innen durch Einbau des Erlebten in den Unterricht (Musik, Ethik, Biologie, Deutsch, Religion etc.). Auch hier sind im pädagogischen Material praktische Hinweise enthalten. Wir empfehlen mindestens 90 Minuten.
Erfahrungen

Je besser die Gruppenleiter/-innen und Lehrer/-innen die Klasse vorbereiten, desto mehr nehmen die Jugendlichen aus der Veranstaltung mit. Bei den Nachbesprechungen ist genau zu spüren, wie gut die Gruppe auf das Thema vorbereitet war.

Das Bedröhnodrom ermöglicht, viele Besucher (über 1000 pro Woche) anzusprechen und trotzdem eine hohe Qualität an Präventionsarbeit zu leisten.

Die Veranstaltung hat einen hohen Personalaufwand (ca. 100 Stunden Fachkräfte, 300 Stunden Hilfskräfte und braucht eine entsprechendes Gebäude mit mindestens 7 Räumen, die ca. 2–3 Wochen zur Verfügung stehen.

Die informelle Ebene, auf der die Jugendlichen das Thema diskutieren, sollte nicht unterschätzt werden. Viel von dem Erlebten und Besprochenen wird in der Clique weiterbesprochen. Entsprechende Rückmeldungen konnten nach Jahren verzeichnet werden.