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Von b.free zu b.froobie – oder von der Verhaltensprävention zur Verhältnisprävention
SettingFamilien / Wohnraum
Vereine / Freizeit
Gemeinde
ZielgruppeBevölkerung allgemein
Jugendliche
Erwachsene
Ort/LandKonstanz, (BW)
Jahr2019
ProjektträgerRotary b.free UG
→ Link zum Projekt ProjektleitungJohannes Fuchs
+49 7531 8001782
Von b.free zu b.froobie – oder von der Verhaltensprävention zur Verhältnisprävention
Kreativität
Bereits seit 2005 besteht das Projekt ‚b.free‘ gegen den Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen im Landkreis Konstanz, das von der Rotary b.free UG betrieben wird. Gemeinsam mit dem Start-up ‚froobie‘ wurde 2018 ‚b.froobie‘ ins Leben gerufen. Der malerische Herosé-Park in Konstanz drohte zu einem Hotspot für Party- und Alkoholexzesse zu mutieren. Nach Verhandlungen mit den Verantwortlichen konnte hier ein mobiler Kiosk aufgestellt werden, an dem täglich regionale, trendige und alkoholfreie Produkte verkauft werden – unter anderem das Eis am Stiel ‚froobie‘. Damit konnten wieder Familien, ältere Menschen und Erholungssuchende in den Park gelockt werden.
„Eine Evaluation hat die gefühlte positive Resonanz bestätigt: Zuvor kritische Anwohnerinnen und Anwohner bewerteten das Projekt am Ende ebenso positiv wie die Fachämter der Verwaltung.“
Wie entstand Ihre Projektidee?
Der Herosé-Park am Seerheinufer zählt unbestritten besonders bei jungen Menschen zum beliebtesten innerstädtischen Bade- und Freizeitgelände in Konstanz. In den letzten Jahren führten der zunehmende Alkohol- und Drogenkonsum besonders junger Erwachsener mit den Folgen von Lärm, Müll und Vandalismus während der Sommermonate zu anhaltenden Konflikten zwischen Anwohnerinnen und Anwohnern, Politik und Verwaltung. Familien, ältere Erwachsene sowie Seniorinnen und Senioren mieden daher auch dieses Erholungsareal. Hier wollten wir entgegenwirken.
Was ist das Ziel von ‚b.froobie‘?
Ziel war es, zu verhindern, dass sich „Problemgruppen“ auf dem beliebten Gelände ausbreiten. Dieser Platz sollte wieder für alle Alters- und Zielgruppen interessant werden. Dafür gingen wir gänzlich neue Wege, die zum Erfolg führten.
Wie haben Sie das erreicht?
Wir haben einen Kiosk aufgestellt, der von Studentinnen und Studenten betrieben wird und trendige Lifestyleprodukte sowie selbstproduzierte Eisvariationen und alkoholfreie Getränke verkauft. Gleichzeitig übernimmt dieser eine Kontrollfunktion, ganz ohne sozialarbeiterische oder ordnungspolitische Intervention. Durch dieses kreative Angebot wurde eine ganz neue Aufenthaltsqualität geschaffen. Bis es soweit war, brauchten wir jedoch Durchhaltevermögen. 18 Monate dauerte die Planungs-, Konzeptions- und Verhandlungsphase. Im Sommer 2018 hatte der Kiosk dann in den drei Sommermonaten täglich geöffnet.
Wie haben Sie das Projekt finanziert?
‚b.froobie‘ ist ein Gemeinschaftsprojekt von ‚b.free‘, ‚froobie‘ und der Stadt Konstanz. Träger ist die Rotary b.free UG, welche die Kosten für die Miete des Kiosk sowie für Versicherung und Werbung übernimmt. ‚froobie‘ finanzierte mit den Einnahmen die Personalkosten für den Betrieb des Kiosks. Die Stadt Konstanz trägt die Kosten für die Pflege und Gestaltung des Geländes. Zudem stellt sie den Toilettenwagen sowie die Leitungen für Strom, Wasser und Abwasser zur Verfügung.
Wird es 2019 eine Fortsetzung von ‚b.froobie‘ geben?
Ja! Das Projekt erfuhr ungewöhnlich positive Resonanz. Der Kiosk wurde zur Anlaufstelle für allerlei Anliegen von Besucherinnen und Besuchern. Eine Evaluation hat die gefühlte positive Resonanz bestätigt: Zuvor kritische Anwohnerinnen und Anwohner bewerteten das Projekt am Ende ebenso positiv wie die Fachämter der Verwaltung. Ein Kiosk ohne Verkauf von Zigaretten, Alkohol und Glückspiel ist neuartig in Konstanz. Mehrere hundert Personen frequentierten täglich das Gelände. Deshalb hat die Stadtplanungsabteilung beschlossen, dass das Projekt auch 2019 fortgesetzt wird.
PechaKucha im Rahmen des IBK-Studientags für Gesundheitsförderung und Prävention am 10. April 2019