Inhalt
Suizidpräventionskampagne "Bitte lebe"
SettingFamilien / Wohnraum
Betriebe / Arbeitsplatz
Vereine / Freizeit
Schulen / Bildung
Gemeinde
Hausarztmedizin
ZielgruppeBevölkerung allgemein
Jugendliche
Erwachsene
Seniorinnen / Senioren
Fachpersonenn
Migrantinnen / Migranten
Behinderte Menschen
Menschen mit Drogen-/Suchtproblemen
Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter
Ort/LandGötzis, (A )
Jahr2023
ProjektträgerSUPRO - Gesundheitsförderung und Prävention
→ Link zum Projekt→ Weiterer Link zum Projekt Projektleitung
Mag. Andreas Prenn
+435523 54941
Pascal Keiser (organisatorische Umsetzung) & Christian Rettenberger (Grafik & Design)
Suizidpräventionskampagne "Bitte lebe"
Sonderpreis «Corona-Pandemie»
4. Preisträger
Die Covid-19-Pandemie resultierte in einer steigenden psychischen Belastung von weiten Teilen der Bevölkerung. Die Erfahrungen aus anderen ähnlichen Krisen zeigen, dass damit auch mit einem Anstieg von suizidalen Entwicklungen zu rechnen ist.
Die Suizidpräventionskampagne "Bitte lebe" zielt darauf ab, die breite Öffentlichkeit in Vorarlberg für das Tabuthema "Suizid" zu sensibilisieren. Zudem sollen Bezugspersonen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen dazu ermutigt werden, diese bei Verdacht auf Krisen oder psychische Belastungen anzusprechen, zuzuhören und bei Bedarf Hilfe zu organisieren oder auf das bestehende Hilfsangebot aufmerksam zu machen.
Dazu wurde im September 2022 vorarlbergweit eine groß angelegte Kampagne mit einem breiten Maßnahmenmix gestartet. Als unmittelbare Hilfs- und Entlastungsangebote werden die Telefonnummer der Telefonseelsorge (142), die Telefonnummer von 'Rat auf Draht' (147) und die Webseite www.bittelebe.at kommuniziert.
„Es ist wichtig, die breite Öffentlichkeit für das sehr tabuisierte Thema "Suizid" zu sensibilisieren und aufzuzeigen, dass Gespräche Leben retten können.“
Wie entstand Ihr Projekt?
Die Folgen der Pandemie führten bei vielen Menschen zu einer hohen psychosozialen Belastung. Daten und Fakten aus dem Beratungs- und Behandlungskontext, aber auch Erfahrungen aus anderen ähnlichen Krisen legen nahe, dass dadurch auch mit einer Steigerung von selbstverletzendem suizidalem Verhalten zu rechnen ist. Gleichzeitig ist das Thema "Suizid" von Tabus und Mythen gekennzeichnet und dies wiederum verhindert, dass betroffene Personen den Weg in das bestehende Hilfsangebot finden.
Welches Ziel verfolgen Sie mit "Bitte leben"?
Ziel der Kampagne ist es, dass insbesondere Bezugspersonen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die eventuell in einer Krise stecken oder psychisch belastet sind,
- diese darauf ansprechen (Ich frage nach…),
- zuhören (Ich höre zu …) und
- bei Bedarf Hilfe holen bzw. an das bestehende Hilfsangebot (Ich hole Hilfe …) verweisen.
Ein weiteres Anliegen ist es, bestehende Tabus und Mythen in der Bevölkerung und breiten Öffentlichkeit auszuräumen.
Wie haben Sie das Projekt umgesetzt?
Die Idee zur Kampagne wurde im Kanton Zürich entwickelt und dort in ähnlicher Form schon zweimal sehr erfolgreich durchgeführt. Wir durften die Grundidee freundlicherweise kostenfrei übernehmen.
Darauf aufbauend begannen wir im Frühjahr/Sommer 2022 mit der Konzeption und Organisation von "Bitte lebe" und den darauf abgestimmten Maßnahmen. Die groß angelegte Plakatkampagne mit intensiver Medienarbeit wurde im September 2022 durchgeführt. Begleitmaßnahmen wie Schulungen für Multiplikatoren und Multiplikator:innen, Vorträge und Podiumsdiskussion, Versand von Infomaterial an alle Ärzte und Ärztinnen, Apotheken, Schulen, Betriebe usw. erfolgte in den darauffolgenden Monaten.
Wie wird Ihr Projekt finanziert?
Das Projekt wird mit Mitteln des Sozialfonds (Land und Gemeinden) und der ÖGK finanziert.
Sind Sie mit dem Erfolg des Projektes zufrieden?
Die Kampagne "Bitte lebe" mit ihren Begleitmaßnahmen hat eine sehr große Resonanz in weiten Teilen der Bevölkerung ausgelöst. Die Zahl der Anrufe bei der Telefonseelsorge sind stark gestiegen, die Nachfrage nach Hilfs- und Beratungsangeboten ebenso. Gleichzeitig stieg auch die Nachfrage nach Fortbildungsmaßnahmen.
PechaKucha im Rahmen des IBK-Studientags für Gesundheitsförderung und Prävention am 10. Mai 2023