Inhalt

Projekttitel

Gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen – Schulen auf dem Weg

Setting

Schulen / Bildung

Zielgruppe

Fachpersonenn

Ort/Land

Freiburg, (BW)

Jahr

2010

Projektträger

Regierungspräsidium Freiburg, Abteilung Schule und Bildung

Projektleitung

Dipl.-Psych. Stefanie Kaempf
+49 (0)761 208 6233

→ stefanie.kaempf@rpf.bwl.de
Projektleiterin Dipl.-Psych. Stefanie Kaempf Logo Regierungspräsidium Freiburg
Lehrerin vor Grundschulklasse

Gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen – Schulen auf dem Weg

Eine prozessorientierte Fortbildung soll Schulteams befähigen, gesundheitsbezogene Projekt an der Schule zu planen und durchzuführen.

Im Rahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes führt das Kultusministerium Baden-Württemberg an allen Schulen personenbezogene Gefährdungsbeurteilungen durch. Eine Arbeitsgruppe aus Schulpsychologen und -beratern in Freiburg möchte interessierte Schulen in der systematischen Arbeit an gesundheitsbezogenen Themen unterstützen. Eine längerfristige Fortbildung (vier Module über ein Jahr) gibt Schulteams die Möglichkeit, anhand der vorliegenden Daten ein eigenes Projekt zu entwickeln. Ziel dabei ist die Befähigung der Schulteams zur eigenständigen Planung und Durchführung eines gesundheitsbezogenen Projekts an der Schule.

„Lehrkräfte können hier erleben, dass schulische Gesundheitsförderung die pädagogische Qualitätsentwicklung befruchtet.“
Ausgangslage

Wie ist es zum Projekt gekommen und was waren die Beweggründe?

Stefanie Kaempf: Vor drei Jahren belebte ich gemeinsam mit drei ehemaligen Kommilitonen aus dem Studium der Psychologie unsere ehemalige Arbeitsgruppe «Lehrergesundheit» wieder. In unserer Arbeit als Schulpsychologen und Schulberater in Freiburg konnten wir über die Jahre einiges an Erfahrung sammeln. Gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Blick tragen diese Erfahrungen viel zur Entwicklung innovativer Konzepte bei. Die inzwischen sehr umfangreiche Lehrerbelastungsforschung hat gezeigt, dass Lehrkräfte ein hohes Risiko haben, aufgrund von psychischer Belastung zu erkranken. Bei der Entscheidung für notwendige Maßnahmen wissen wir, dass neben der Eigenverantwortung der Lehrkraft für ihre Gesundheit auch die Schule als Organisation einen Beitrag zur Gesunderhaltung leisten muss, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Benjamin Hennig 2008 hat das Kultusministerium beginnend in einigen Landkreisen in Baden-Württemberg personenbezogene Gefährdungsbeurteilungen im Rahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes durchgeführt. Das Regierungspräsidium Freiburg, Abteilung Schule und Bildung und die Schulpsychologische Beratungsstelle Freiburg möchten Schulen, die an einer systematischen Arbeit an gesundheitsbezogenen Themen interessiert sind, darin unterstützen, aus den vorliegenden Daten ein eigenes Projekt zu entwickeln und durchzuführen. So entstand also das Projekt.

Ziele

Welche Ziele können die Schulen damit erreichen?

Anna-Kristin Schallner: Mit diesem Angebot möchten wir Schulteams die Möglichkeit geben, ausgehend von der durchgeführten Gefährdungsanalyse die wesentlichen Schritte auf dem Weg zu einer gesunden Schule kennen- und anwenden zu lernen. Inhalte der Fortbildung sind beispielsweise Befragungsdaten lesen und interpretieren sowie Rahmenbedingungen für die Arbeit der Schule am Thema Gesundheit kennen- und anwenden lernen. Lehrkräfte können hier erleben, dass schulische Gesundheitsförderung die pädagogische Qualitätsentwicklung befruchtet.

Methoden

Und wie bringen Sie die Möglichkeiten zur Umsetzung an die Lehrerschaft?

Lutz Kruse: Unsere Zielgruppe sind Schulteams von zwei bis drei Personen sowie ein Mitglied der Schulleitung. Die Schulen müssen vorher an einer Befragung teilnehmen und einen Beschluss der Gesamtlehrerkonferenz zur Arbeit am Thema Gesundheit vorweisen. Danach werden die Schulen über neun Monate modulartig begleitet. Dabei reflektieren und interpretieren sie die Befragungsergebnisse, entwickeln Ideen, planen konkrete Umsetzungsschritte und halten Ergebnisse fest, beziehungsweise stecken sich weitere Ziele auf dem Weg zu ihrer gesundheitsförderlichen Schule.

Finanzierung

Was kostet das Projekt?

Benjamin Hennig: Allgemein ist es ein kostengünstiges Präventionsangebot, das hohe Folgekosten verhindern soll. Acht Schulteams können gleichzeitig fortgebildet werden und tragen die erworbenen Kompetenzen an ihre Schule weiter. Die hilfreichen Materialien wie Präsentationen, Methoden und Checklisten werden den Schulen zur direkten Nutzung und Weiterarbeit an ihrer Schule zur Verfügung gestellt.

Erfahrungen

Können Sie nach den bisherigen Erfahrungen das Projekt weiterempfehlen?

Stefanie Kaempf: Der Austausch zwischen den Schulen und das Lernen voneinander sind wichtige Bestandteile der Fortbildung. Die Zeit zwischen den Modulen gibt den Schulen die Gelegenheit, an ihren selbst gesetzten Zielen vor Ort zu arbeiten und sukzessive Maßnahmen umzusetzen. Wichtig sind natürlich auch die Evaluation und die dadurch stetige Weiterentwicklung des Konzepts. Das Fortbildungskonzept könnte auch gut auf alternative Erhebungsinstrumente und außerschulische Institutionen angewandt werden.