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Gesundheitsbotschafter:innen – Ehrenamtliche Förderer des präventiven Grundgedankens
SettingFamilien / Wohnraum
Vereine / Freizeit
Gemeinde
ZielgruppeBevölkerung allgemein
Ort/LandBad Kötzting, Außenstelle LRA Cham, (B)
Jahr2023
ProjektträgerLandratsamt Cham, GesundheitsregionPlus (GR+)
→ Link zum Projekt ProjektleitungEva Liedtke
+49 997 78 782
Gesundheitsbotschafter:innen – Ehrenamtliche Förderer des präventiven Grundgedankens
Ehrenamtliches Engagement
3. Preisträger
Kern des Projekts im deutschen Landkreis Cham in der Oberpfalz ist die Akquise und Einbindung ehrenamtlicher, kommunaler Gesundheitsmultiplikator:innen. Dazu werden seit 2015 freiwillige engagierte Bürgerinnen und Bürger aus den Kommunen in einem eigens konzipierten Lizenzlehrgang mit Beurkundung durch den Landkreis zu "Gesundheitsbotschafter:innen " ausgebildet.
Diese Personen sind in ihrer Kommune Ansprechpartner rund um das Thema "Gesundheit". Im persönlichen Miteinander vor Ort sollen Bedarfe festgestellt und gemeinsam mit vorhandenen Akteuren, wie beispielsweise Vereinen, Maßnahmen aus den Bereichen Bewegung, Ernährung, Stressreduktion sowie Suchtmittelverzicht angestoßen werden. Durch das Aufzeigen von einfachen Möglichkeiten, wie man im Alltag einen gesundheitsförderlichen Lebensstil ausüben kann, soll die Verantwortung der Bürger:innen für den Erhalt der eigenen Gesundheit gestärkt werden. Gesundheitsbotschafter:innen fungieren dabei als Initiatoren, Innovatoren oder auch Projektmanager:innen.
„In unserer Gesellschaft ist zuweilen eine Art 'Vollversorgungsmentalität' festzustellen. Sobald es irgendwo im Körper zwickt, soll sich der Staat bzw. das Gesundheitssystem darum kümmern. Die Gesundheitsbotschafter:innen sollen dazu animieren, mehr Verantwortung für die Erhaltung unserer eigenen Gesundheit zu übernehmen und zeigen, welche einfachen Möglichkeiten wir im Rahmen unseres alltäglichen Lebensstils dafür haben.“
Was war der Anlass für die Einbindung von ehrenamtlichen Gesundheitsbotschaftern und Gesundheitsbotschafterinnen?
Die Herausforderung im Landkreises Cham lag darin, den Wissenstand zu den Themen Gesundheitsförderung und Prävention in den 39 meist ländlichen Kommunen zu vereinheitlichen. Um dies in den teils sehr heterogenen kommunalen Strukturen zu erreichen, war es notwendig, vertraute Multiplikator:innen in den Dorfgemeinschaften zu etablieren.
Welches Ziel verfolgen die Botschafter:innen?
Sie sollen den präventiven Grundgedanken stärken, Bewusstseinsbildung für gesundheitliche Themen forcieren, gesundheitsförderliche Strukturen schaffen und so eine gesundheitsfördernde Verhaltens- und Verhältnisprävention etablieren.
Wie haben Sie das Projekt aufgebaut?
Das Projekt besteht seit 6 Jahren und baut auf der ehrenamtlichen Tätigkeit der Gesundheitsbotschafter:innen auf. Träger ist der Landkreis Cham. Projektleitung und Organisation übernimmt die Geschäftsstelle der GR+ mit einem interdisziplinären Team aus Leitung (MA Health Promotion), Projektassistenz (MFA), Koordinierungsstelle (Physiotherapeutin) und einem wissenschaftlichen Steuerungsgremium.
Wie wird Ihr Projekt finanziert?
Das Projekt wird über "Gesunde Kommune als Auftrag" der AOK Bayern gefördert. 20% stellt der Landkreis Cham als Träger des Projektes aus Eigenmitteln.
Welche konkreten Erfahrungen haben Sie während des Projektes gemacht?
Die Akquise von Ehrenamtlichen war leichter als gedacht. Schwieriger war es, sie längerfristig zu binden. Eine weitere Herausforderung für die Projektträger war auch die Wertschätzung, Freiheit, Flexibilität und den Spaß an der Tätigkeit für die Ehrenamtlichen aufrecht zu erhalten und dennoch den nötigen Pragmatismus an den Tag zu legen, um die Projektziele und Ergebnisse für die Bevölkerung zu erreichen.
Sind Sie mit dem Ergebnis des Projekts zufrieden?
Bereits im ersten Akquise- und Ausbildungszyklus konnten wir 17 neue Gesundheitsbotschafter:innen begeistern. Auch für 2023 gibt es bereits wieder Interessierte. Zudem wurden im ersten Jahr über 150 Maßnahmen initiiert, darunter mehrere landkreisweite Aktionen mit über 450 Teilnehmenden und ein großer Aktionstag mit bis zu 1.000 Besucher:innen. Die Herausforderung für die nächsten drei Jahre ist die Bekanntheit der Gesundheitsbotschafter:innen zu verbessern.
