Inhalt

Projekttitel

GeschwisterCLUB

Setting

Familien / Wohnraum

Zielgruppe

Kinder

Jugendliche

Ort/Land

Augsburg, (B)

Jahr

2013

Projektträger

Der Bunte Kreis GmbH

→ Link zum Projekt Projektleitung

Dipl.-Psych. Thore Spilger

→ thore.spilger@ispa.bunter-kreis.de

Dipl.-Psych. u. Psychologischer Psychotherapeut Andreas Podeswik
+49 (0)821 400 4921

Projektleiter Thore Spilger
Ein Junge vor einer Collage mit Sonne Jugendliche in einem Workshop

GeschwisterCLUB

Ein übertragbares Versorgungsmodell für Geschwister chronisch kranker und/oder behinderter Kinder

Das Projekt Geschwisterkinder des Instituts für Sozialmedizin in der Pädiatrie Augsburg (ISPA) widmet sich einer bislang vernachlässigten Gruppe: den Geschwistern von chronisch kranken und behinderten Kindern. In fünf Gruppen- und Einzelangeboten, die gemeinsam den „GeschwisterCLUB“ bilden, sollen die Lebenskompetenzen der Kinder gestärkt werden, um einen gesundheitsförderlichen Umgang mit den besonderen Herausforderungen zu erreichen. Die fünf Angebote sind: GeschwisterTAG, GeschwisterTREFF, Supporting Siblings (SuSi), JuG TeAm (tiergestütztes Angebot), Einzel­beratung und -begleitung. Des Weiteren hat das ISPA mit seinen Partnern eine Fortbildung zur Fachkraft für Geschwisterkinder erarbeitet und bereits über 30 Personen qualifiziert.

„Die Eltern beschreiben, dass ihre Kinder selbstbewusster sind und ihre Wünsche klarer formulieren.“
Ausgangslage

Wie beschreiben Sie die Lebenssituation von Geschwistern chronisch kranker oder behinderter Kinder?

Thore Spilger: Geschwister chronisch kranker und behinderter Kinder befinden sich in einer besonderen Lebenssituation, die vielfältige Herausforderungen mit sich bringt. In wissenschaftlichen Studien stellte sich heraus, dass Geschwisterkinder ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen aufweisen und sie häufiger Verhaltensauffälligkeiten zeigen als Kinder ohne krankes oder behindertes Geschwister. Das Projekt Geschwisterkinder startete im Jahr 2010, um dieser Problematik präventiv zu begegnen.

Ziele

Welches Ziel verfolgen Sie mit dem Projekt?

Thore Spilger: Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, ein übertragbares Modell zur Begleitung von Geschwisterkindern zu entwickeln, zu erproben, zu evaluieren und schließlich auch an anderen Standorten zu etablieren. Angestrebt wird eine Refinanzierung des Modells über die Krankenkassen. Die Angebote zur Geschwisterbegleitung (GeschwisterCLUB) haben zum Ziel, Geschwisterkinder zu befähigen, mit ihrer besonderen Lebenssituation umzugehen. Besonderer Fokus liegt hierbei auf den Lebenskompetenzen Stressbewältigungsfähigkeit und Sozialkompetenz.

Methoden

Wie arbeiten Sie mit den Kindern?

Thore Spilger: In der Geschwisterbegleitung werden vielfältige kognitiv-behaviorale Methoden eingesetzt: Mit Bezug zu bestimmten Themen, die den Geschwisterkindern wichtig sind, werden beispielsweise altersgerechte kreative, erlebnispädagogische und reflexive Zugänge angewendet. Eine spezielle Methode, die im Lebenskompetenztraining SuSi eigesetzt wird, ist die Stresswaage: Hieran erarbeiten die Kinder „Stresskiller“, die ihnen im Umgang mit schwierigen Situationen helfen.

Finanzierung

Wie finanziert sich das Projekt „Geschwisterkinder“?

Thore Spilger: Über die Förder- und Spendengelder des Bunten Kreises wird das Projekt Geschwisterkinder finanziert. Außerdem unterstützt die Stiftung FamilienBande, die sich für die Belange von Geschwisterkindern einsetzt, das Projekt. Geringe Beträge werden für die Teilnahme an Geschwisterangeboten erhoben.

Erfahrungen

Inwiefern konnten die Kinder von den Angeboten profitieren?

Thore Spilger: Bisher hat sich gezeigt, dass die Geschwisterkinder von den Angeboten profitieren: Die Eltern beschreiben, dass ihre Kinder selbstbewusster sind und ihre Wünsche klarer formulieren. Die Evaluation des SuSi-Programms hat ergeben, dass die Kinder nach dem Kurs besser mit Stress umgehen können und sich psychisch geringer belastet fühlen. Außerdem zeigt sich in der Evaluation der Akzeptanz der Angebote, dass Kinder und Eltern sehr zufrieden sind. Die Fortbildung zur Fachkraft wird sehr gut angenommen. Zwei Kurse mit insgesamt über 30 Personen laufen momentan parallel.