Inhalt

Projekttitel

Feste feiern

Setting

Vereine / Freizeit

Zielgruppe

Jugendliche

Ort/Land

Amberg, (B)

Jahr

2010

Projektträger

Suchtarbeitskreis Landratsamt Amberg-Sulzbach/Gesundheitsamt

→ Link zum Projekt Projektleitung

Gerhard Fleischmann
+49 (0)9621 39657

→ gfleischmann@amberg-sulzbach.de
Projektleiter Gerhard Fleischmann Logo "MfG Jugendschutz"
Plakat Alkoholprävention Plakat Alkoholprävention

Feste feiern

«Feste feiern – MfG Jugendschutz» ist ein Projekt zur kommunalen Suchtprävention im Landkreis Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg.

Hauptanliegen des Projektes ist es, die Jugendschutzbestimmungen vor Ort umzusetzen und damit den Alkoholkonsum für Kinder und Jugendliche zu erschweren oder zu verhindern. Mit einer Reihe von Informationsinstrumenten und einer breiten Öffentlichkeitsarbeit wird das Thema Jugendschutz und Alkoholkonsum bei Festveranstaltern, Jugendlichen und deren Eltern aktiv präsent gehalten. Besonders Veranstalter werden mit Informationsabenden und Infomaterial zu einer ganzheitlichen Umsetzung des Jugendschutzes motiviert.

„Unser Ziel ist es nicht Feste zu verhindern, sondern Veranstalter zu motivieren.“
Ausgangslage

Was war der Auslöser für dieses Projekt?

Gerhard Fleischmann: In unserer Region finden jedes Jahr über 200 Zeltfeste, größere Vereinsfeste oder örtliche Kirchweihfeste (Kirwa) statt. Dabei kommt es leider nicht selten zu Alkoholmißbrauch und zu Rangeleien angetrunkener Festbesucher. Die Jugendschutzbestimmungen waren vielen Veranstaltern nur in groben Zügen bekannt und auch die Eltern vieler jugendlicher Festbesucher waren sich ihrer Verantwortung in Punkto Jugendschutz nicht bewusst. Mit einer breiten Aufklärungskampage und einer Reihe von unterstützenden Maßnahmen wollen wir den Veranstaltern eine Hilfestellung zur verbesserten Umsetzung der Jugendschutzbestimmungen geben.

Ziele

Kommt man da nicht schnell in die Rolle eines Spielverderbers? Welches Ziel verfolgen Sie primär mit dem Projekt?

Gerhard Fleischmann: Unser Ziel ist es nicht, Feste zu verhindern, sondern Veranstalter zu motivieren, insbesondere beim Verkauf von alkoholischen Getränken an Kinder und Jugendliche den vom Jugendschutz vorgegeben Rahmen einzuhalten. Wir vermeiden den erhobenen Zeigefinger und versuchen in intensiven Gesprächen mit den Veranstaltern zu einer Kooperation zu gelangen. Innovativ dabei ist aus unserer Sicht die Zusammensetzung und enge Zusammenarbeit des organisierenden Arbeitskreises Jugendschutz und Feste aus Vertretern der Prävention, Jugendämter, Polizei, Kirwabeauftragter, Schulen, Suchtarbeiterkreis und Gesundheitsamt. Auch die politische Ebene, Bürgermeister der Städte und Landrat stehen hinter der Aktion.

Methoden

Mit welchen Mitteln klären Sie auf und unterstützen die Umsetzung der Jugendschutzbestimmungen?

Gerhard Fleischmann: Wir veranstalten in regelmäßigen Abständen Infoabende für Festveranstalter zum Thema Jugendschutz, moderiert von Jugendamt, Polizei, Kommunaler Jugendpflege und Gesundheitsamt. Zusätzlich bieten wir auch individuelle Beratungsgespräche und Infoblätter für Veranstalter an. Aufkleber und Plakatmotive zum Aushang in Festzelten und Bars, die besonders jugendliche Festbesucher direkt ansprechen, stellen wir kostenlos zur Verfügung. Für eine vereinfachte Alterskontrolle beim Alkoholausschank können Festveranstalter über uns Einlassbänder zum Selbstkostenpreis beziehen. Um auch die Eltern zu erreichen, werden Elternbriefe an den Schulen verteilt und Elternabende zum Thema Jugendschutz angeboten.

Finanzierung

Wie bewerten Sie die Kosten-Nutzen-Relation dieser Präventionsmaßnahmen?

Gerhard Fleischmann: Die Umsetzung des Projekts ist mit relativ geringen Kosten für Druck und Grafiker verbunden, erreicht aber eine große Zahl verschiedener Zielgruppen. 2008/2009 beteiligten sich z. B. etwa 70 % der regionalen Festveranstalter ­an diesem Projekt

Erfahrungen

Aus Ihrer Erfahrung gesehen, lässt sich dieses Projekt auch für andere Regionen übernehmen?

Gerhard Fleischmann: Das Projekt ist langfristig angelegt, wird jährlich weiterentwickelt und spricht regelmäßig alle relevanten Zielgruppen zum Thema Jugendschutz und Alkoholkonsum Jugendlicher an. Auf den Festen in der Region ist das Thema, nicht zuletzt durch konsequente Umsetzung durch die Veranstalter, dauerhaft präsent. Wichtig ist uns der Draht zu den Veranstaltern sowie die praktische Umsetzung vor Ort. Das Projekt «Feste feiern – MfG Jugendschutz»kann so mit überschaubarem Aufwand in jede andere Region übernommen werden. Die Rechte für alle Materialien befinden sich bei uns, so dass diese nach Absprache auch anderswo gegen Gebühr eingesetzt werden könnten.