Inhalt
Ehrenamtliche Sprach- und Kulturmittler
SettingVereine / Freizeit
Schulen / Bildung
Gemeinde
ZielgruppeMigrantinnen / Migranten
Ort/LandKonstanz, (BW)
Jahr2008
ProjektträgerKontakt- und Koordinierungsstelle für Bürgerschaftliches Engagement (BE), Landratsamt Konstanz und Integrationsbeauftragte der Stadt Konstanz
ProjektleitungAnnette Breitsameter-Grössl
+49 (0)7531 800 1783
Ehrenamtliche Sprach- und Kulturmittler
Ehrenamtliche Sprach- und Kulturmittler für soziale und gesundheitliche Einrichtungen Gesund in eigener und solidarischer Verantwortung im Landkreis Konstanz – Ein Beitrag zur interkulturellen Öffnung
Bei dem Projekt ehrenamtliche Sprach- und Kulturmittler handelt es sich um die unmittelbare, pragmatische Unterstützung bei Alltags- und Beratungsgesprächen in den Bereichen Soziales und Gesundheit für Menschen, die nicht beziehungsweise nicht ausreichend deutsch sprechen.
Weshalb haben Sie das Projekt lanciert?
In sozialen Einrichtungen und Beratungsstellen bleiben viele vorhandene Angebote infolge Kommunikationseinschränkung der ausländischen Klientel verschlossen. Dies wirkt sich hemmend auf die Bildungschancen und somit die Integration der zukünftigen Generation der Migranten in die Gesellschaft aus. Insbesondere für die Bereiche Gesundheit und Soziales gibt es regelmäßig Anfragen bei der Integrationsbeauftragten der Stadt Konstanz nach einer Bereitstellung von Dolmetschern. Für Dolmetscherleistungen in der sozialen und gesundheitlichen Versorgung gibt es keine Finanzierungssicherheit. Häufig dolmetschen die Kinder der Migrantenfamilien oder werden sporadisch erwachsene Verwandte und Bekannte dafür herangezogen. Diese sind dann oftmals mit der Situation überfordert.
Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Projekt?
Die Bereitstellung und Etablierung eines landkreisweiten ehrenamtlichen Dolmetscherservice für soziale und gesundheitliche Einrichtungen, wie Kindergärten, Beratungsstellen, Schulen, Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte. Damit soll eine qualitative Verbesserung und höhere Effizienz der Teilhabe und Integration nicht oder eingeschränkt deutschsprechender Mitbürger erreicht werden. Förderung des bürgerschaftlichen Engagements von MigrantInnen (in der Stadt Konstanz und dem Landkreis), das über die eigenethnischen Organisationsformen, den kulturellen und religiösen Zusammenschlüssen wie Vereine und Verbände, hinausgeht und dadurch eine Förderung der Motivation zur Selbsthilfe darstellt.
Wie haben Sie die Projektidee umgesetzt?
Es ist notwendig, freiwillige Dolmetscher zu akquirieren, deren initiale Schulung (rechtliche Belange sowie Inhalte ihrer Aufgaben) zu organisieren, die Organisationsform des Betriebes «ehrenamtlicher Sprachmittlerdienst» sicherzustellen und das neue Angebot öffentlich bekannt zu machen. Über Plakate, Flyer, Visitenkarten sowie Presseauftritte wurden Freiwillige für dieses Projekt gefunden und der Dienst öffentlich bekannt gemacht. Eine geeignete Person, welche die Koordinierungsarbeit ehrenamtlich leistet, konnte über eine ortsansässige Vermittlungsstelle für Freiwilligenarbeit gewonnen werden.
Wie wird das Projekt finanziert?
In der Anfangsphase durch die Robert-Bosch-Stiftung gefördert. Danach finanzielle Zuwendungen durch das Sozialministerium Baden-Württemberg, die Stadt Konstanz, den Landkreis Konstanz sowie private Spendengelder.
Wie hat sich das Projekt entwickelt?
◾114 Personen mit Migrationshintergrund stellen ihren freiwilligen Dolmetscherservice für 46 Sprachen und Dialekte den Einrichtungen im Landkreis Konstanz zur Verfügung (Stand 11/07). 130 Vermittlungen fanden seit 09/2006 statt (Stand 11/07).
◾Um das Projekt nicht nur lokal sondern landkreisweit auf die Beine zu stellen und weiterzuführen, kooperieren zwei Fachstellen (städtische Integrationsbeauftragte und landkreisweit aktive Kontaktstelle für Bürgerschaftliches Engagement) miteinander. Somit werden die Kompetenzen und Erfahrungen beider Stellen gebündelt und ergänzen sich ideal (Vernetzung!).
◾Durch den Einsatz der ehrenamtlichen Sprachmittler werden Mitarbeiter der Einrichtungen, welche diesen Dienst nutzen, zu kultursensiblem Handeln angeregt.
◾Mitarbeiter von größeren Einrichtungen, die den ehrenamtlichen Dienst nutzen, sollten gegebenenfalls geschult/vorbereitet werden.