Inhalt

Projekttitel

BewegtVersorgt - Bewegungsversorgungsketten für Menschen mit nichtübertragbaren Erkrankungen

Setting

Vereine / Freizeit

Hausarztmedizin

Zielgruppe

Erwachsene

Sonstige

Ort/Land

Erlangen, (B)

Jahr

2023

Projektträger

Department für Sportwissenschaft und Sport, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

→ Link zum Projekt Projektleitung

Prof. Dr. Klaus Pfeifer (Projektleitung)
+49 9131 8528182

→ sport-bewegtversorgt@fau.de

Dr. Sarah Klamroth & Dr. Anja Weißenfels (Projektkoordination)

Prof. Dr. Klaus Pfeifer, Projektleitung Dr. Sarah Klamroth, Projektkoordination Dr. Anja Weissenfels, Projektoordination Logo "BewegtVersorgt"

BewegtVersorgt - Bewegungsversorgungsketten für Menschen mit nichtübertragbaren Erkrankungen

Kreativität

International existieren bereits vielversprechende Programme zur ärztlich-initiierten Bewegungsförderung für Menschen mit chronischen, nicht ansteckenden Erkrankungen (NCDs) wie beispielsweise Diabetes Mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas oder Arthrose. Solche sogenannten Bewegungsversorgungsketten existieren jedoch im deutschen Gesundheitssystem bisher noch nicht. 


Das Ziel von "BewegtVersorgt" ist es, gemeinsam mit Akteuren des Gesundheitssystems solche Versorgungsketten zur Bewegungsförderung auch in Deutschland zu entwickeln, zu erproben, zu evaluieren und anschließend in die Routinepraxis des Gesundheitssystems zu überführen.
Mit Hilfe des "Co-Production-Ansatzes" wurde bereits gemeinsam mit Patientenorganisationen, Krankenkassen, Bewegungsanbietenden sowie ärztlichem und therapeutischem Fachpersonal eine "Bewegungsversorgungskette" (BVK) entwickelt, welche derzeit im Rahmen eines Modellvorhabens in der Metropolregion Nürnberg in ärztlichen Praxen und Bewegungstherapieeinrichtungen erprobt wird. 

„Der verwendete "Co-Production-Ansatz" ist eine innovative und kreative Methode, um die sektorübergreifende Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen und Ebenen innerhalb des Gesundheitssystems zu fördern.“
Ausgangslage

Warum wurde Ihr Projekt ins Leben gerufen?

Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland sind nicht ausreichend körperlich aktiv. Bewegungsmangel wirkt sich negativ auf die Genesung und die Progression chronischer nichtübertragbarer Erkrankungen aus. Internationale Beispiele zeigen, dass ärztlich-initiierte Bewegungsförderung wirksam ist, um die körperliche Aktivität zu steigern. Die Idee des Projekts "BewegtVersorgt" ist es, gemeinsam mit verschiedenen Akteuren des Gesundheitssystems auch im deutschen Gesundheitssystem eine Bewegungsversorgungskette zu implementieren.

Ziele

Welche Ziele verfolgt Ihr Projekt?

Mit "BewegtVersorgt" sollen folgende Ziele erreicht werden:

  1. Die gemeinsame Entwicklung einer Bewegungsversorgungskette (BVK)
  2. Die modellhafte Implementierung der BVK in der Routineversorgung des deutschen Gesundheitssystems
  3. Die Evaluation der BVK hinsichtlich der Wirksamkeit (Körperliche Aktivität, Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz) und des Implementierungserfolgs (Akzeptanz, Passfähigkeit in der Routineversorgung)
  4. Die nachhaltige Sicherung der BVK in der Gesundheitsversorgung durch ein Transfer- und Skalierungskonzept 

 

Methoden

Wie funktionieren «Bewegungsversorgungsketten»?

Die teilnehmenden Patient:innen erhalten eine ärztliche Kurzberatung zur Bewegungsförderung, welche sie initial zu einer Änderung ihres Bewegungsverhaltens motivieren soll. Anschließend werden sie über einen Therapiebogen, ähnlich einer Verordnung, zu Bewegungstherapieeinrichtungen weitergeleitet. Dort erhalten die Patient:innen 12 Wochen lang eine individuelle Bewegungsförderung (IBF). In der IBF geht es primär um die gemeinsame Auswahl und Erprobung von Bewegungsformen sowie die Überführung in vorhandene regionale Bewegungsangebote bzw. in eigenständige körperliche Aktivität. Für die Wirksamkeitsprüfung der Bewegungsversorgungskette, gibt es eine vergleichende Versorgungskette, bei die Patient:innen ebenfalls die ärztliche Kurzberatung erhalten, anschließend aber mittels Informationsmaterialien selbstständig körperlich aktiv werden sollen. 

Finanzierung

Wie wird Ihr Projekt finanziert?

Das Projekt wird im Rahmen des Förderschwerpunktes "Bewegung und Bewegungsförderung" vom Bundesministerium für Gesundheit finanziert. Die im Rahmen der Erprobung der Bewegungsversorgungskette erbrachten Leistungen durch Ärzt:innen und Therapeut:innen werden über ein Modellvorhaben nach §§63 Abs. 2, 64 SGB V von der AOK Bayern und der DAK-Gesundheit finanziert.

Erfahrungen

Sind Sie mit dem Erfolg des Projekts zufrieden?

Die gemeinsame Entwicklung einer Bewegungsversorgungskette ist mit Hilfe des Beteiligungsansatzes gelungen und der Prozess wurde von den Stakeholdern als sehr positiv bewertet. Die Implementierung in der Routineversorgung wurde durch das Modellvorhaben mit den Krankenkassen ebenfalls erreicht. Bislang wurde die BVK bereits in 14 Arztpraxen und 19 Therapiepraxen implementiert und 143 Patient:innen haben teilgenommen. Nach Ablauf der Erprobungsphase im Dezember 2023 startet die Evaluierungsphase hinsichtlich Wirksamkeit und Implementierungserfolg.

PechaKucha im Rahmen des IBK-Studientags für Gesundheitsförderung und Prävention am 10. Mai 2023

Bitte erlauben Sie Marketing-Cookies um dieses Video anzusehen.