Inhalt

Projekttitel

astra – Aktive Stress-Prävention durch Rauchfreiheit in der Pflege

Setting

Betriebe / Arbeitsplatz

Schulen / Bildung

Zielgruppe

Erwachsene

Menschen mit Drogen-/Suchtproblemen

Ort/Land

Esslingen, (BW)

Jahr

2016

Projektträger

Kooperatives Modellprojekt, Einreicher: Hochschule Esslingen

→ Link zum Projekt Projektleitung

Ines Schweizer
+49 (0)711 397-14502

→ Ines.Schweizer@hs-esslingen.de
Projektmitarbeiterin "astra" Projektlogo "astra" Projektlogo "astra" Projektlogo "astra"
Poster für Astra-Kampagne Kooperatives Projektteam des Modellprojekts "astra"

astra – Aktive Stress-Prävention durch Rauchfreiheit in der Pflege

Unterstützung zur Prävention und Reduktion des Tabakkonsums von PflegeschülerInnen

Rauchen ist das größte vermeidbare gesundheitliche Risiko. Dennoch ist der Tabakkonsum unter MitarbeiterInnen und insbesondere SchülerInnen in der Pflege überdurchschnittlich weit verbreitet. Darum wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) im Rahmen der Nationalen Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik das Modellprojekt astra zur Prävention und Reduktion des Tabakkonsums unter PflegeschülerInnen von 4/2013 bis 9/2016 gefördert. Teilnehmende Institutionen des kooperativen Projekts sind die Hochschule Esslingen, die Hochschule Hannover, das Institut für Therapieforschung IFT in München und das Deutsche Netz Rauchfreier Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen DNRfK e.V. in Berlin. Ziel ist, die Auszubildenden in Pflegeberufen dabei zu unterstützen, rauchfrei zu bleiben oder wieder rauchfrei zu werden.

„Die ersten Schulen haben das Programm bereits in das Curriculum integriert, was eine hohe Akzeptanz und einen großen praktischen Nutzen für die SchülerInnen, Lehrenden und die Schulentwicklung insgesamt belegt.“
Ausgangslage

Warum und wie sollte dieses Projekt lanciert werden?

Ines Schweizer: Der Takakkonsum in Pflegeberufen ist stark verbreitet. Deshalb sollen Auszubildende in Pflegeberufen gezielt dabei unterstützt werden, rauchfrei zu bleiben oder wieder rauchfrei zu werden. Diese Rauchfreiheit wird einerseits durch verhaltensbezogene Interventionen bei den Auszubildenden erreicht. Andererseits wird durch eine verhältnisbezogene Prävention ein Ausbildungsumfeld in Schule und Praxis geschaffen, in welchem Auszubildende eine gesundheitsförderliche und rauchfreie Umgebung selber gestalten. So spielt die Partizipation aller Beteiligten, also sowohl der Auszubildenden als auch der Lehrkräfte und PraxisanleiterInnen eine zentrale Rolle.

Ziele

Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Ines Schweizer: Ziel ist es, ein Programm zu etablieren, welches curricular verankert werden kann und durch verhaltens- und verhältnisbezogene Maßnahmen zur Rauchfreiheit in der Pflegeausbildung beiträgt. Das interdisziplinäre Projektteam entwickelte ein komplexes Konzept, das die vier folgenden Intentionen verfolgt: Rauchfreie PflegeschülerInnen bleiben rauchfrei, Rauchende PflegeschülerInnen werden rauchfrei oder rauchen weniger, PflegeschülerInnen lernen erfolgreicher mit Stress umzugehen und Ausbildungsverantwortliche unterstützen die SchülerInnen bei diesen Prozessen.

Methoden

Auf welchen Methoden basiert die Projektarbeit?

Ines Schweizer: Das Programm astra wurde in einem partizipativen Prozess und auf Grundlage eines setting- und zielgruppenspezifischen Wirkmodells entwickelt. Dabei überprüften Curriculumanalysen dessen Integrierbarkeit. In einer kontrollierten Interventionsstudie mit drei Messzeitpunkten konnten Bedingungen und Effekte der Machbarkeit und Wirksamkeit evaluiert werden. Zur Förderung von Nachhaltigkeit wurde ein interdisziplinärer Beirat berufen sowie eine intensive Kommunikation in der Fachöffentlichkeit und mit politischen Stellen geleistet.

Finanzierung

Wie sieht die Finanzierung aus?

Ines Schweizer: Das BMG fördert astra im Rahmen der Nationalen Strategie zur Drogen und Suchtpolitik von April 2013 bis September 2016. Der DNRfK e.V. fungiert als Träger des astra-Programms und fördert über die Vernetzung mit „rauchfrei-plus“ langfristige Veränderungsprozesse, die den gesamten Ausbildungsprozess in Schule und Praxis umfassen. Die Implementierung des astra-Programms wird als Präventionsprojekt im Setting Schule von der DAK-Gesundheit gefördert. Die Projektpartner aus IFT München und Hochschule Hannover begleiten die langfristige Evaluation und Weiterentwicklung des astra-Programms über das Modellprojekt hinaus.

Erfahrungen

Welche Erfahrungen konnten Sie mit dem Projekt machen? Sind erste Ergebnisse messbar?

Ines Schweizer: In „astra1“ (04/2013–01/2015) wurde eine Intervention zur Prävention und Reduktion des Tabakkonsums entwickelt, in acht Schulen umgesetzt und gegenüber einer Kontrollgruppe als erfolgreich evaluiert (N= 397 PflegeschülerInnen). Derzeit wird in „astra2“ (02/2015–09/2016) eine Struktur zur nachhaltigen, breiten und qualitätsgesicherten Implementierung aufgebaut. Dazu wurden in einem Pilotkurs erste astra-TrainerInnen fortgebildet, die nun selbständig astra an drei Einrichtungen implementieren. Im Februar 2016 folgt die Qualifizierung weiterer fünf astra-TrainerInnen. Seit 2013 haben zehn Ausbildungskurse an neun Pflegeschulen das astra-Programm umgesetzt. Die ersten Schulen haben das Programm bereits in das Curriculum integriert, was eine hohe Akzeptanz und einen großen praktischen Nutzen für die SchülerInnen, Lehrenden und die Schulentwicklung insgesamt belegt. Die Evaluationsstudie ergab, dass entscheidende Prozesse durch das astra-Programm angestoßen werden konnten. Seit 2015 werden Fortbildungen für astra-TrainerInnen angeboten. Das Programm wird aktuell um ein innovatives Modul zur Raucherberatung in der Pflege ergänzt.

PechaKucha-Präsentation im Rahmen des IBK-Studientags für Gesundheitsförderung und Prävention am 20. April 2016

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