Inhalt

Projekttitel

Sensomobile

Setting

Schulen / Bildung

Zielgruppe

Kinder

Ort/Land

Bamberg, (B)

Jahr

2001

Projektträger

Landratsamt Bamberg, Abtl. Gesundheitswesen

Projektleitung


+49 (0)951 85651

Logo Gesundheitsförderung Landratsamt Bamberg
Kinder,die mit verbundenen Augen einen Gegenstand tasten

Sensomobile

Gesundheitsförderung durch Sinnessensibilisierung (zur Stärkung der Persönlichkeit)

Ein Mobil, das alle fünf Sinne anspricht – vollgepackt mit (fast) allem, was klingt oder tönt, visuell reizt, riecht oder duftet, sich erspüren oder ertasten lässt. Die einzelnen Module animieren Kinder zum Experimentieren und helfen so, Vertrauen in die eigene Wahrnehmung(sfähigkeit) und entsprechendes Selbst-Bewusstsein zu entwickeln. Eingesetzt wird das «Sensomobile» auf Kindergarten- und Grundschulstufe.

Projektort sind der Landkreis Bamberg und die kreisfreie Stadt Bamberg. In besonderen Fällen wurde das «Sensomobile» trotz der starken Nachfrage der Kindergärten und Grundschulen im Landkreis Bamberg auch ausserhalb des Landkreises eingesetzt.

Das «Sensomobile» wurde ausschliesslich in Kindergärten, Grund- und Sonderschulen eingesetzt. Der Einsatz des «Sensomobile» ist so gross, dass der Nachfrage häufig nicht entsprochen werden konnte. Es ist bis Frühjahr 2002 ausgebucht.

Ziele

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Immer mehr Kinder, aber auch Erwachsene, haben kaum noch die Möglichkeit zu einem spontanen und ganzheitlichen Erleben und bewussten Teilnehmen an der natürlichen Umwelt. Durch das Spiel mit den Sinnen soll Kindern die Eigenwahrnehmung näher gebracht werden.

Um sich in der Umwelt zurechtzufinden und um gesund zu bleiben, benötigt der Mensch die Sinne. Kinder müssen fühlen, hören, riechen, schmecken und sehen, um sich ein umfassendes Bild von ihrer Umgebung machen und sich selbst verstehen zu können. Die Sinne sind unsere wichtigsten Wegbegleiter auch auf dem Weg zu anderen Menschen.

Inhalte und Ziele des Projekts sind die fünf Sinne des Menschen, ihr Zusammenwirken, ihre Besonderheiten und ihre Grenzen. Dabei wird die Wahrnehmungs-, Konzentrations- und Kommunikationsfähigkeit der Kinder gefördert. Der Umgang mit sich selbst, mit dem Anderen und der Umwelt wird angesprochen. Dies wird zu dem Lernprozess beitragen, dass es auch im Alltag Staunenswertes, Aufregendes, Frohmachendes und Befriedigendes gibt. Unbekanntes tritt hinzu, Bekanntes wird neu bewertet. Wer sich selbst besser wahrnimmt und kennt, geht besser mit sich um. Mit der bewussten Sinneswahrnehmung werden die Gesundheit und das Wohlbefinden eines jeden einzelnen gefördert, was zur Vermeidung von Missbrauch aller Art, Abhängigkeit und Gewalt beiträgt.

Methoden

Das Projekt «Sensomobile» wurde 1999 entwickelt und ab 2000 den Kindergärten und Grundschulen angeboten. Nach der Terminfestlegung wird das «Sensomobile» von uns im Kindergarten oder in der Grundschule aufgebaut (Aufbauzeit ca. eine Stunde) und bleibt dann für 3– 5 Wochen in der jeweiligen Einrichtung. Für die Kindergärtner/-innen oder Lehrer/-innen findet eine Einführungsveranstaltung statt. Für die Eltern der Kinder bieten wir einen Elternnachmittag oder einen Elternabend in Form eines Gesprächskreises an. In der Einführungsveranstaltung erklären wir den Erziehern/-innen die einzelnen Module des «Sensomobile». Jedes Modul spricht bestimmte Sinne an.

Tasten und Fühlen

Durch das Tasten, das Begreifen mit der Hand lernen Kinder ihre Konzentration auf die wesentlichen Dinge eines Gegenstandes zu richten. Mit geschlossenen Augen können 16 verschiedene Formen und Oberflächen zugeordnet werden. Das Spüren von glatten, rauhen, warmen und kalten Oberflächen bietet ein eindrückliches Erlebnis wie empfindsam unsere Fingerspitzen wahrnehmen können. Hinter Klappen versteckte Objekte, zum Teil mit verfremdeten Materialien überzogen, bieten die Gelegenheit vom Greifen zum Begreifen zu gelangen.

Hören

Vom Ton über den Klang zur Harmonie, 8 Klangröhren, pentatonisch gestimmt, vermitteln einen wohltuenden Klang. Das Parison, ein mit 32 Saiten bespannter Klangkörper, der auf den Ton G gestimmt ist, lädt zur Entspannung ein. Durch sanftes Anstreichen der Saiten werden Obertöne erzeugt, die die Phantasie auf Reisen gehen lassen.

Riechen und Schmecken

Das besondere an den Gerüchen ist, dass sich durch ihre Wahrnehmung unser Befinden so unmittelbar ändern kann wie bei keiner anderen Sinnesleistung. Duftöle mit den sieben Primärgerüchen und Samen von Kräutern in Schubfächern sowie Kräuterpflanzen, die auf der Ablage des «Sensomobile» stehen, laden zum Riechen und Schmecken ein. Die Nase und ihre sinnliche Wahrnehmung wird in symbolhafter Form eingesetzt, um emotional belastende Gegebenheiten zu charakterisieren, Sympathie oder Antipathie zu beschreiben oder die Stimmung in einer Gruppe auszudrücken. Die Alltagssprache hat auch viele Beispiele für die emotionale Qualität des Geruchssinnes und des Geschmackssinnes (etwas stinkt mir, jemanden nicht riechen können, was wir zum Fressen gern haben oder zum Kotzen finden, ich bin sauer oder in den sauren Apfel beissen).

Sehen – Vom Sehen zum Erkennen

In 21 Fächern befinden sich Kippbilder, Doppeldeutungsbilder, unmögliche Figuren und viele andere Grafiken, die den Beobachter an seiner Wahrnehmung zweifeln lassen oder zu genauen Wahrnehmen anregen. Sehen lernen bedeutet, die Augen öffnen für «Nichtalltägliches », aber auch das Alltägliche wieder in neuen Zusammenhängen zu betrachten, Details zu erkennen, die bei flüchtigem Hinsehen verlorengehen. Durch genaues Beobachten lernen wir auch einen Sachverhalt zu durchschauen und besser zu verstehen.

Klangschale und Klangliege

Hier werden Fühlen und Hören zu einem Wohlgenuss verschmolzen. Der Klang wird von der Haut durch Vibration aufgenommen. Die Klangschale und die Klangliege wirken mit ihren Schwingungen bis in die Tiefe des Körpers und lösen dabei ein entspannendes und wohltuendes Gefühl aus.

Erfahrungen

Das «Sensomobile» hat in unserem Bereich und darüber hinaus ein sehr positives Echo erfahren, was sich besonders in der hohen Nachfrage zeigt. Alle Einrichtungen müssen einen Fragebogen zur Arbeit mit dem «Sensomobile» ausfüllen.