Inhalt

Projekttitel

Universitäre Aufklärung Depression

Setting

Schulen / Bildung

Zielgruppe

Erwachsene

Ort/Land

Bamberg, (B)

Jahr

2013

Projektträger

Otto-Friedrich-Universität Bamberg

→ Link zum Projekt Projektleitung

Dipl.-Journ./Psych. Svenja Niescken
+49 (0)179 680 3638

→ svenja.niescken@uni-bayreuth.de

Dipl.-Kffr. Stefanie Scholz

→ stefanie.scholz@uni-bamberg.de
Projektleiterin Stefanie Scholz Projektleiterin Svenja Niescken Projektlogo "Universitäre Aufklärung Depression"
Hörsaal mit drei Personen Hörsaal mit vielen Zuhörern

Universitäre Aufklärung Depression

Bisher gibt es an den Universitäten nur wenige erprobte Ansätze, um dem Thema „Depressionen“ präventiv zu begegnen. Diese Projekt versucht Lösungsansätze zu bieten.

Das Thema psychische Gesundheit wird sowohl in der Arbeitswelt als auch an den Universitäten immer wichtiger. Bislang gibt es an den Universitäten jedoch nur wenige erprobte Ansätze, um dem Thema „Depressionen“ präventiv zu begegnen. Gerade bei der Zielgruppe der BWL-Studenten stehen Anforderungen wie Belastbarkeit und Begeisterungsfähigkeit im Zentrum. Eine Erkrankung wie die Depression empfinden die Betroffenen daher als besonders problematisch. Unser Aufklärungsprojekt verfolgt einen dreifachen Effekt: Die Studierenden sollen für Krankheitsanzeichen bei sich und anderen sensibilisiert werden und dieses Wissen in ihre jeweiligen Lebenswelten einbringen. Und zu guter Letzt sollen sie als zukünftige Führungskraft in Unternehmen zu Multiplikatoren für das Thema „psychische Gesundheit am Arbeitsplatz“ werden.

„Die Studenten sollen als zukünftige Führungskräfte in Unternehmen zu Multiplikatoren für das Thema ‚psychische Gesundheit am Arbeitsplatz‘ werden.“
Ausgangslage

Was hat Sie dazu bewogen, sich mit dem Thema Depression auseinander zu setzen?

Svenja Niescken und Stefanie Scholz: Untersuchungen zufolge leiden 20 bis 25 Prozent aller Studenten unter psychischen Störungen wie der Depression. Immer mehr Studierende nehmen deshalb auch die Angebote der psychotherapeutischen Beratungsstellen in Anspruch, deren Fallzahlen seit Jahren ansteigen. Der Bedarf an Aufklärung und Unterstützung ist somit sehr groß. Hinzu kommt, dass psychische Erkrankungen durch eine frühzeitige zielführende Behandlung in ihrem Verlauf deutlich gemildert werden können.

Ziele

Was soll das Projekt bewirken?

Svenja Niescken und Stefanie Scholz: Die für dieses Projekts gegründete, interdisziplinäre Projektgruppe will durch eine wissenschaftlich fundierte Aufklärung über psychische Erkrankungen (Ursachen, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten) Multiplikatoren („Botschafter“) ausbilden, die keine Berührungsängste mit der Thematik haben und diese offene Haltung als künftige Führungskräfte in ihre jeweiligen Lebenswelten tragen. Ein übergeordnetes Ziel ist dabei die Entstigmatisierung und Enttabuisierung von Depressionen bei BWL-Studenten.

Methoden

Wie sensibilisieren Sie die Studenten für das Thema Depression?

Svenja Niescken und Stefanie Scholz: Für das Projekt wurde zunächst ein Tutorenteam aus BWL- und Psychologiestudenten zusammengestellt und geschult. Die Tutoren unter­stützten die Projektleiterinnen sowohl bei der Schulung weiterer Multiplikatoren (Hochschulseelsorge, Studienberatung etc.) als auch bei den begleitenden Forschungsaktivitäten. Die Studierenden wurden in Lehrveranstaltungen über Mikrointerventionen, über ein Online-Modul und im Rahmen eines Informationsabends informiert und sensibilisiert.

Finanzierung

Wie haben Sie diese Maßnahmen finanziert?

Svenja Niescken und Stefanie Scholz: Die erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb "Was macht gesund?" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) brachte dem Projekt eine Anschubfinanzierung in Höhe von 10.000 Euro. Hiervon konnten die oben genannten Maßnahmen finanziert werden. Der zweite Platz beim Bayerischen Gesundheits- und Präventionspreis 2012 ermöglichte zudem eine Evaluierung des onlinebasierten Lernmoduls. Ohne den Einsatz der Studierenden und das ehrenamtliche Engagement der Projektleiterinnen hätte das Projekt allerdings nicht realisiert werden können.

Erfahrungen

Bekamen Sie Rückmeldungen auf das Projekt? Und wie sind diese ausgefallen?

Svenja Niescken und Stefanie Scholz: Die Rückmeldungen und Reaktionen auf das Projekt fielen durchwegs positiv aus und es gab viel Unterstützung bei der Umsetzung – vor allem von Herrn Professor Björn Ivens vom BWL-Lehrstuhl Marketing der Universität Bamberg, aber auch von Herrn Professor Ulrich Hegerl und Frau Dr. Rummel-Kluge von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe in Leipzig. Eine Auswertung der mittels des OSPI-­Fragebogens erhobenen Basisdaten ergab, dass psychische Belastungen für Studenten durchaus ein relevantes Problem darstellen und Präventionsmaßnahmen hier wirklich gebraucht werden.