Inhalt

Projekttitel

Trotz Alter: unabhängig, ­mittendrin

Setting

Familien / Wohnraum

Betriebe / Arbeitsplatz

Spitäler / Heime

Zielgruppe

Seniorinnen / Senioren

Ort/Land

Stuttgart, (BW)

Jahr

2019

Projektträger

Landeshauptstadt Stuttgart, ­Gesundheitsamt

→ Link zum Projekt Projektleitung

Annette Faust-Mackensen
+49 711 21659419

→ annette.faust-mackensen@stuttgart.de
Projektleitung "Trotz-Alter" Projektlogo "Trotz-Alter"

Trotz Alter: unabhängig, ­mittendrin

Nachhaltigkeit

Suchtprävention und Gesundheitsförderung im Alter haben (noch) einen geringen Stellenwert und sind nicht immer in die verschiedenen Bereiche der Versorgung älterer Menschen integriert. Um diesen ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben zu ermöglichen, wurde mit ‚TrotzAlter: Unabhängig, mittendrin‘ ein ganzheitliches, wohnortnahes Maßnahmenkonzept zur Suchtprävention und Gesundheitsförderung im Alter entwickelt und von Juli 2015 bis Juli 2018 umgesetzt. Das Projekt wurde in die bereits bestehenden Versorgungsstrukturen eines Stadtbezirks der Landeshauptstadt Stuttgart eingebettet. Angesprochen wurden Bürgerinnen und Bürger ab 55 Jahren: betroffene Menschen, die riskanten Substanzkonsum pflegen, sozial benachteiligte, gesundheitlich eingeschränkte und isoliert lebende Ältere und Menschen mit und ohne Migrationshintergrund.

„Ziel war es, die Suchtprävention im Alter in vorhanden Strukturen und Konzepte im Stadtbezirk einzubinden.“
Ausgangslage

Was war der Startschuss für ‚TrotzAlter‘?

2013 lebten in Stuttgart 138.338 Personen über 60 Jahre. Daten der Bürgerumfrage ‚Stuttgart 2011‘ zeigten, dass jeder fünfte Stuttgarter ab 55 Jahre, unabhängig von Geschlecht, Bildung und sozialem Status einen riskanten Alkoholkonsum pflegt. Es fehlten Präventionskonzepte, die speziell auf die Besonderheiten älterer Menschen eingehen. Des Weiteren war bekannt, dass bewährte Angebote und Unterstützungsleistungen nicht so viele ältere Menschen in den Stadtbezirken erreichen, wie gewünscht.

Ziele

Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Ziel war es, die Suchtprävention im Alter in vorhandene Strukturen und Konzepte im Stadtbezirk einzubinden. Auch sollten Betroffene, Angehörige, Akteure sowie Einwohnerinnen und Einwohner an dem Projekt teilnehmen. Eine Einbindung gelingt nur, wenn langfristige Kooperationen aufgebaut werden und eine Vernetzung zwischen den verschiedenen Akteuren erfolgt.

Methoden

Wie sind Sie dabei vorgegangen?

Das Vorgehen orientierte sich nach dem Public Health-Aktionszyklus. Als grundlegende Methoden wurden kleinräumige Planungen, aufsuchende Arbeit im Stadtbezirk und partizipative Einbindung von Multiplikatoren und Zielgruppen angenommen. Es war ein großes Anliegen, die Zielgruppe der älteren Menschen schon in Planungsprozesse einzubinden, sie anzuhören und dadurch ein Gefühl von Gebrauchtwerden und Selbstwirksamkeit zu vermitteln. Als hilfreich erwies es sich, dass es unter dem Namen ‚Gesundheitsförderung‘ leichter gelang, auch Themen der Suchtprävention gezielt anzusprechen. So konnte Informationsvermittlung bei Bürgerinnen und Bürgern sowie wichtigen Kooperationspartnern im Stadtbezirk aufgebaut werden. Einwohnerinnen und Einwohner, Angehörige und Schlüsselpersonen partizipierten. 548 Maßnahmen wurden durchgeführt, 80% fanden im unmittelbaren Umfeld der Endadressaten statt. 4058 Endadressaten und 5002 Multiplikatoren wurden erreicht. Partizipatives Vorgehen, intensive Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung verlangsamten die Umsetzung und bedingten eine Verlängerung der Projektlaufzeit um 12 Monate.

Finanzierung

Wie wurde das Projekt finanziert?

Das Projekt war gemeinsames Anliegen der Landeshauptstadt Stuttgart, der ­Gesund­heitskonferenz und des Suchthilfeverbunds und wurde von diesen finanziert. Die strategische Leitung lag beim Gesundheitsamt. Im Suchthilfeverbund sind seit 2007 Träger der Suchthilfe zusammengeschlossen, um die Versorgungsangebote besser aufeinander abzustimmen und gemeinsam weiterzuentwickeln. Die Baden-­Württemberg Stiftung stellte zudem Fördermittel zur Verfügung.

Erfahrungen

Wie erfolgreich war das Projekt?

Die Endadressaten waren mit 75% über 70 Jahre alt. Die Inhalte der Maßnahmen umfassten suchtspezifische Themen (Alkohol, Medikamente) sowie Fragen nach Schutzfaktoren, Lebensqualität und ähnlichem. Teilnehmende blieben lange dabei und nahmen an unterschiedlichen Veranstaltungen teil. Als Erfolgsfaktoren erwiesen sich die Bedarfsorientierung, der niederschwellige Zugang, die Alltagsnähe, Humor sowie die Stärkung eines positiven Altersbilds. Eine gute Vernetzung wird für die langfristige Umsetzung der Maßnahmen benötigt.

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